Die Jagt auf Hornhecht
Dem Wonnemonat Mai blicken viele Küstenangler mit erwartungsvoller Spannung entgegen. Pünktlich zur Rapsblüte bevölkert dann der Hornhecht in wahren Massen das flache Wasser in Ufernähe um zu laichen. Von fast allen Molenköpfen an Nord- und Ostsee lässt sich der schlanke Räuber dann ausgezeichnet fangen. Die bekanntesten Plätze: Wilhelmshaven, Sylt, Helgoland, der Rügendamm und Travemünde. Aber auch die Strandangler an der gesamten deutschen Ostseeküste fangen jetzt richtig gut.

Der Hornhecht jagt in großen Schwärmen dicht unter der Wasseroberfläche. Bei ruhiger See und Sonnenschein sind die Fänge mit Abstand am besten. Erfolgreiche Köder Heringsfetzen und Bauchlappen vom Butt. Dorschfetzen verschmäht der schlanke Räuber. Erfahrene Hornhechtangler fangen sich einen Hornhecht mit dem Blinker, um sich dann aus diesem frische Fetzen fürs Naturköderangeln zu schneiden oder den Blinkerdrilling mit einem kleinen Fischstück zu garnieren.

Und wenns beim Blinkern plötzlich richtig rummst, dann hat eine Meerforelle den Köder gepackt! Vor allem im Mai kann das Hornhecht-Anglern noch oft passieren.

Tiefer als 1 bis 2 Meter wird nicht geangelt. Der Hornhecht ist ein rasanter, heftiger Kämpfer, der beim Drill fast mehr über als unter der Wasseroberfläche ist. Küstenangler nennen ihn deshalb auch respektvoll Silberpfeil oder Mini-Marlin. Bei seinen Sprüngen geht so mancher gehakter Fisch doch noch verloren.

Beim Kunstköderfischen mit schlanken, hellen Blinkern wie dem Jensen-Tobis oder dem Eisele Eitz-Bliker (16 bis 30 Gramm) können Sie durch einen Trick die Aussteiger-Rate verringern. Dazu wird ein etwa 5 Zentimeter langes ,40 Millimeter starkes Schnurstück zwischen Drilling und Blinker geknotet. Jetzt kann sich der Haken nicht mehr so leicht aus dem langen, harten Hornschnabel raushebeln.Beim Naturköderangeln auf Hornhecht sind Wasserkugeln oder Segelposen am erfolgreichsten - sie lassen sich weit weg vom Ufer fischen. Normalerweise sind Wurmhaken der Größe 2 ideal. Beißen die Fische sehr vorsichtig, kommen kleinere Haken bis Größe 8 zum Einsatz.

Von kleinen Motorbooten lässt sich mit Blinkern ganz prima auf die flinken Flitzer schleppen. Allerdings gibt«s reichlich Fehlbisse. Wir konnten unsere Erfolgsquote hochtreiben, indem wir 0,17er Fireline anstelle von monofiler Schnur einsetzten. Wegen der fehlenden Schnurdehnung werden die Hornhechte leichter und besser gehakt. Hierbei müssen aber extrem weiche Spinnruten mit Wurfgewichten bis 25 Gramm zu Zuge kommen, damit der Haken nicht ausschlitzt.Die Durchschnittslänge der Hornhechte liegt zwischen 70 und 90 Zentimetern. Trotz seiner grünen Gräten ist der Hornhecht gebraten, geräuchert oder sauer eingelegt eine echte Delikatesse.

Mein Lieblingsgerät zum Hornhechtangeln: Eine 3 Meter lange Steckrute bis 40 Gramm Wurfgewicht, eine zuverlässige Stationärrolle der 35er Klasse, 0,25er monofile Schnur oder 0,12er bis 0,17er Fireline, das Eisele-Hornhecht-Vorfach oder schlanke, helle Blinker bis 25 Gramm. hornhechte